Kunst macht Arbeit - wer macht mit?
Karl Valentin hat recht: Kunst ist schön. Kunst macht viel Arbeit.
Ich möchte ergänzen: Kunst ist unverzichtbar. Und Raum dafür zu finden, zu schaffen und zu erhalten macht viel Arbeit. Ich könnte jetzt ein Plädoyer schreiben, warum Kunst und Kultur so wichtig sind. Ich kann auch schreiben, wie es sich anfühlt, in der Branche heimisch werden zu wollen, von der zähen Suche, Fuß zu fassen, den Einstieg zu finden und das Bild des hungernagenden Künstlers zu übermalen, sprich: davon leben zu können.
Zwei Seiten einer Medaille: Die Hürden und die Notwendigkeit von Kunst und Kultur
Gekürzte Fördergelder, Leerstand, exorbitante Mieten, politische oder gesellschaftliche Widerstände, fehlende Fachkräfte, Niedriglöhne.
Zur gleichen Zeit am gleichen Ort: Initiativen, Kreativquartiere, Werksvierte, Übergangshäuser, Galerien, Pop-Up Stores, Straßenschaufenster, Open Stages, Open Mics, Streetart, Theater, Sommerkonzerte, Chor für alle, Tanzen im Park, ...
Menschen lieben Kunst. Menschen brauchen Kunst. Sie hat uns durch die Pandemie getragen. Geholfen, dass wir nicht wahnsinnig werden. Sie lässt für Momente vergessen, dass überall Krieg herrscht und die Wirtschaft leidet. Sie hilft uns loslassen, mal ganz bei sich zu sein, mal ganz was anderes zu sehen, hören, riechen, schmecken.
Zur gleichen Zeit am gleichen Ort: Kunst regt an, sie lässt uns nachdenken, kritisch denken, Perspektiven wechseln, Alternativen aufzeigen. Kunst bringt Menschen zusammen, ist Impulsgeber, stärkt Gemeinschaft und Vielfalt. Kunst ist Demokratie. Kunst ist wert.voll.

Hast du nicht auch manchmal Lust, was anderes zu machen oder zu erleben?
Ich frage dich:
Hast du nicht Lust, einfach mal zu tanzen? Einfach so?
Hast du nicht Lust, dich einfach mal mit anderen zu treffen? Neue oder bekannte Gesichter, raus aus der eigenen Bubble?
Hast du nicht Lust, mal Farben auf eine Leinwand zu bringen? Egal, was dabei rauskommt?
Hast du nicht einen kleinen Wortschatz in deiner Schublade liegen, den du gerne einmal laut vorlesen (lassen) möchtest? Ein Gedicht, ein Fragment, ein Schnipsel?
Hast du nicht Lust, bei einem Glas Wein oder Wasser oder Tee, Live-Musik zu lauschen? Mit dem Fuß zu tippen, mit dem Knie zu wippen und die Vibes durch deinen Körper rauschen zu lassen?
Hast du nicht ab und zu Lust, mit deinem Laptop, einem Blatt Papier, deinen Kollegen in einen Raum zu wechseln, wo ihr ungestört auf neue Ideen kommen könnt?
Hast du nicht irgendwo schon lange ein Konzept, eine Fotoserie, selbstentworfene Kleidung oder Schmuckstücke, die du gerne anderen zeigen, anprobieren oder gar verkaufen möchtest?
Hast du nicht auch plötzlich - mitten in deinem Alltag - das Bedürfnis, innezuhalten und an einen Ort zu gehen, wo all das passiert?
Einen Ort in deiner Nähe? Ohne Anfahrtsschwierigkeiten, ohne Einlassstress, ohne nachzudenken: Was ziehe ich an, wo bringe ich meine Kinder unter, was kostet mich das? Weil du einfach losgehen - und deine Kinder mitbringen kannst.
Suchst du nicht manchmal genau so einen Ort? Ich auch!
Kunst und Kultur entsteht, wenn sie Raum und Wertschätzung bekommt
Menschen brauchen Räume, wo Kunst stattfinden kann. Für die Kunstschaffenden und für die, die Kunst genießen wollen.
Kunst braucht Raum – und diesen Raum schaffen wir gemeinsam durch nachhaltige Unterstützung, Wertschätzung und Offenheit. So wird Kultur zum Herzstück einer lebendigen, zukunftsfähigen Gesellschaft, einer Gemeinde.
Eine Ankerinstitution*: Meine Suche nach einem Raum und Gleichgesinnten
Ich möchte genau so einen Ort erschaffen. Einen Raum finden für Kunst und Kultur. Eine Kleinkunstszene, die uns zusammenbringt. In meiner Gemeinde. In dem Ort, an dem ich lebe und wohne, einkaufen und zum Sport gehe.
Dafür suche ich:
- Jemand, der sich vorstellen kann, dieses Projekt mit mir gemeinsam weiterzudenken und umzusetzen
- Jemand, der weitere Ideen hat und Kontakte für Räume, Förderung und Co
- Künstler*innen, Autor*innen, Dichter*innen, Maler*innen, Fotografen, Designer*innen, Teams, Pendler, Co-Worker - kurz: Menschen, die diesen Raum mieten würden, um für sich, für ihre Werke und/oder Teams eine kleine Bühne oder einen Rückzugsort suchen. Einen Treffpunkt, regional und lokal.
Schreib' mir, wenn dir die Idee gefällt! Ich freue mich, von dir zu hören: julia@juliwellen.de
*Was ist eine Ankerinstitution? "Ein zentraler, offener Ort, der einer bestimmten Szene oder Gemeinschaft als feste Anlaufstelle dient und vielfältige Unterstützung bietet. Sie stellt Infrastruktur, Räume und Know-how zur Verfügung, fördert Austausch, Vernetzung und innovative Projekte und ist ein Impulsgeber für die Weiterentwicklung der jeweiligen Szene." (Vgl.: Lettretage.de in Berlin)